Unter dem Motto „Unser Wald“ hat der CDU-Kreisverband Gütersloh eine Informationsveranstaltung mit Forstdirektor Holger-Karsten Raguse, Leiter des Regionalforstamtes Ostwestfalen-Lippe, durchgeführt. Bei dem vom Landtagsabgeordneten und CDU-Kreisvorsitzenden Raphael Tigges veranstalteten Videomeeting erklärte Raguse zunächst, dass der Kreis Gütersloh mit gerade 14 Prozent seiner rund 97.000 Hektar Fläche über relativ wenig Wald verfüge. Der Waldanteil sinkt im Süden des Kreises, in Rietberg, bis auf 5 Prozent. Dafür gebe es im Kreis jedoch bunte, vielfältige Waldflächen.
Als eine mögliche Lösung des Problems nannte Raguse die Rückkehr zu heimischen Laubbaumarten, allen voran zur Buche aber zur Eiche, Birke oder Esche. Bei den Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Walderneuerung erläuterte Raguse das Prinzip der Wideraufforstungsverpflichtung. „Wald bleibt Wald“, so der Forstdirektor. Ziel seien standortgerechte Mischbestände aus überwiegend heimischen Baumarten. Im Rahmen der Walderneuerung kümmere man sich zunächst um größere Schadflächen, nehme dann die Konkurrenzvegetation ins Visier, achte auf Naturverjüngung und die Pflege von Waldrändern und nehme schließlich die Schadrisiken ins Auge.
Bei der anschließenden Diskussion ging es unter anderem um Zielkonflikte bei der Nutzung des Waldes, zum Beispiel zwischen Mountainbikern und Forstinteressen. Auch die Umweltbildung kam zur Sprache, die Raguse als sehr wichtig bezeichnete, auch wenn sie sehr zeitintensiv ist. Am Ende gab Raguse noch einen Tipp: Wer wissen möchte, welcher Baum- und Waldtyp an seinem Standort der richtige ist, kann sich unter www.waldinfo.nrw.de darüber informieren.